Von schlauen FÜKSEN und alten Hasen

Eine große Gruppe Seioren und Seniorinnen steht auf einer Wiese unter Bäumen.

FUKS-Sommerfest 2024

FUKS-Sommerfest 2024. Foto: Elke Petrasch-Brucher.

Das FUKS-Projekt war in diesem Jahr wieder ein toller Erfolg! Wir hatten in diesem Jahr so unglaublich motivierte und engagierte FÜKSE (so nennen wir die jugendlichen Lehrer:innen, die im Rahmen des FUKS-Projekts Senior:innen unterrichten). Wie immer gab es dabei die FUKS-Klassiker-Kurse wie Gedächtnistraining, Englisch und die Kurse zum Umgang mit Medien (Smartphone, Tablet, PC). Darüber hinaus hatten wir dieses Jahr auch wieder einen sehr engagierten FUKS-Theaterkurs und ein Bewegungsangebot. Weiter unten könnt ihr ein paar Reflexionen von FÜKSEN lesen, in denen sie über ihre Erfahrungen im FUKS-Schuljahr berichten. Sie geben einen lebendigen und emotionalen Einblick in das Erleben aus Sicht unserer Schüler:innen. Was ist das für ein Geschenk, wenn junge Menschen sich so für die Gesellschaft engagieren und was ist das für ein Geschenk, wenn Senior:innen sich so auf junge Menschen einlassen, wie das „unsere“ Senior:innen im FUKS-Projekt tun.

Auch für das nächste Schuljahr suchen wir wieder engagierte FÜKSE ab der 9. Klasse. Bewerben können sich also alle Schüler:innen ab der jetzigen Klasse 8 mit Hilfe des ausgefüllten Formular (siehe Downloadbereich auf der FUKS-Seite der Homepage) per Mail bei Karin Lindner:
klindner@scholl-gymnasum.de.

Auf dem Gruppenfoto vom FUKS-Sommerfest sieht man das FUKS-Projekt zusammen mit Kim Seligsohn, die Werbung beim FUKS-Projekt für ihren Film „Liebe Angst“ gemacht hat, den sie im Geschwister-Scholl-Gymnasium gezeigt hat. In dem Film geht es um transgenerationale Weitergabe von Traumata und um die Auseinandersetzung mit ihrer Mutter Lore, die lange nicht darüber reden konnte, dass sie im Alter von sechs Jahren ihre Mutter Marianne im Holocaust verloren hatte und die selbst nur überlebt hatte, weil ein Bauer sie und ihre beiden jüngeren Brüdern auf dem Dachboden versteckt hatte.

Der Film ist auch hier zu beziehen: https://vimeo.com/ondemand/liebeangst

Hier kann ein Artikel über das FUKS-Sommerfest und den Besuch von Kim Seligsohn aus dem Lokalteil des Kölner Stadt-Anzeiger gelesen werden (mit freundlicher Genehmigung des KStA).

Reflexionen der FÜKSE (der jugendlichen Lehrer:innen) über ihr FUKS-Schuljahr

Vera Falkenstein

„Darüber hinaus habe ich gelernt, wie wichtig es ist, die Perspektiven unterschiedlicher Generationen zu verstehen. Durch die Arbeit mit den Seniorinnen konnte ich Einblicke in ihre Lebenserfahrungen und Denkweisen gewinnen, die mir vorher nicht bekannt waren. Ich war besonders überrascht, da alle unsere Mitglieder des Kurses sehr feministisch wirkten und sich auch sehr tolerant gegenüber sonst schwierigeren Themen, wie zum Beispiel LGBTQ+ aussprachen. Dies hat meine Angst gemindert, dass ältere Generationen häufig negativ über die aktuelle Gesellschaft und die Änderungen in ihr denken und es hat mir gezeigt, dass diese Generationen auch Interesse haben, mehr zu lernen und sich mit zu entwickeln. Unsere Seniorinnen haben häufig auch die Zeit genutzt, uns, als die junge Generation, nach unserer Meinung zu bestimmten Themen zu fragen.“

Paula Banderenko

„Ich muss ehrlich sagen, dass ich mir vor dieser Reflexion nicht viele Gedanken gemacht habe, was oder wie ich es sagen will, aber nachdem ich nun diese verfasst und noch einmal durchgelesen habe, muss ich sagen, dass „FUKS“ für mich viel mehr als nur ein generationenübergreifender Austausch ist. „FUKS“ ist ein wunderbarer Ort für Veränderung und nicht nur, dass man das Leben der Rentnerinnen vielleicht für immer ein kleines bisschen verändert hat, sondern „FUKS“ hat auch mich verändert: es hat dazu beigetragen, dass ich mit einem total veränderten Blick als vorher auf Geschehnisse wie übergreifende Kommunikation schaue. Ich habe meinen Blickwinkel in Bezug auf Weltoffenheit enorm erweitert und weiß nun, dass die Seniorinnen zu oft unterschätzt werden und genau genommen die gleichen Menschen mit den gleichen Bedürfnissen wie wir Heranwachsende sind, nur halt ein paar Jahre älter. Doch diese paar Jahre schenken ihnen viel Weisheit und Wissen. Ich konnte viel lernen, was ich wahrscheinlich bis heute nicht wüsste, wenn ich mich nicht damals in der EF für „FUKS“ entschieden hätte. Solche Ersatz-Omas und -Opas wie die Seniorinnen für mich geworden sind, sind total viel Wert und ich möchte sie und die Erfahrungen, die ich durch sie erlangt habe, nicht mehr missen, weshalb ich das „FUKS-Projekt“ nur jedem empfehlen kann, der sich charakterlich entwickeln und seinen Horizont erweitern will.

Denn dies alles war „FUKS“ für mich.“

Lenja Weber

„Neben der reinen Wissensvermittlung und speziell dem gegenseitigen Austausch von Wissen haben sich noch viele weitere Vorteile ergeben, die ich sehr zu schätzen weiß.

Durch ein direktes Aufeinandertreffen haben sich mit der Zeit Vorurteile bezüglich des Umgangs verschiedener Generationen abgebaut. Durch die regelmäßigen Treffen konnten wir uns gegenseitig immer besser kennenlernen und sowohl ich als auch die Senioren konnten stereotypische Vorstellung ablegen. Fälschlicherweise geht man davon aus, dass Senioren weniger anpassungsfähig sind und Neuem gerne kritisch gegenüberstehen.

Im Austausch mit ihnen habe ich erfahren, wie lernfreudig ältere Menschen sind und dass sie sich freuen, wenn ihnen neue, unbekannte Methoden und Dinge beigebracht werden. Ebenso konnten die Senioren Vorurteile abbauen, indem sie mich als respektvoll, engagiert und interessiert kennengelernt haben. Dies hat dazu geführt, dass wir einen sehr respektvollen und harmonischen Umgang miteinander pflegen konnten.“

Ich werde die Zeit mit den Senioren sehr vermissen und bin sehr glücklich, dass ich an diesem Projekt teilgenommen habe. Mein Mut sich auf etwas Neues einzulassen, wurde belohnt! FUKS für mich in vier Worten:

F lexibilität

U nterstützung

K reativität

S paß“